Belohnung im Abstiegskampf in letzter Minute der Nachspielzeit

Verbandsliga: TSV Rothwesten – SG Bad Soden 3:2 (2:1)

Allen Rothwester Akteuren muss man uneingeschränktes Lob zollen. Obwohl zwischenzeitlich enormer Druck auf den Einheimischen lastete, gingen sie nach kurzer Offensivattacke der Gäste (3. Min.) ihren Weg. Da nutzt auch nicht der Rundumschlag des Gästetrainers in der Analyse der Osthessenzeitung: „Das ging auf keine Kuhhaut“ diktierte er dem Schreiber in die Feder und meinte damit offensichtlich die Chancenauswertung seiner Protagonisten. „Rothwesten weiß doch gar nicht warum sie heute gewonnen haben“ lautete die bittere Feststellung des Bad Sodener Übungsleiters.

Alex George schmeißt den Turbo an

Alex George schmeißt den Turbo an

Aber Demut scheint nicht die Stärke des Gästetrainers zu sein, andernfalls hätte er zugegeben, dass unsere Elf im ersten Spielabschnitt die klar dominierende Elf war. Es ist nicht jedermanns Sache über die Vereinsbrille hinaus den Blick zu werfen und die eigenen Ansichten durch reelle Situationseinschätzungen zu reflektieren.

Aber nun zu den Fakten: Bad Soden hatte die erste Chance – ja das ist richtig. Aber danach spielte nur der TSV und kam in der 11. Minute zur 1:0 Führung. Der frisch gebackene Vater Igor Losic bediente Andi Geisler im Strafraum und der versetzte seinen Gegenspieler mit einer kurzen Körpertäuschung. Flach auf die kurze Ecke platzierte Andi das Sportgerät und neben dem Keeper schlug er in die Maschen. Rothwesten erzeugte weiter Druck und in der 19. Minute entwischte Igor Losic seinem Bewacher an der Strafraumgrenze und drang in den Strafraum ein. Mit dem Außenrist knallte er das Leder zum 2:0 ins Sodener Netz. Alle Zeichen standen anschließend auf „klarer Sieg“, doch der Torschütze zum 2:0 machte es kurz vor der Halbzeit noch einmal spannend. Am eigenen Strafraum verzettelte sich „Igi“ und beim anschließenden Zweikampf mit seinem Gegenspieler im 16 Meter Raum sah der Unparteiische ein Foulspiel und entschied auf Strafstoß. Wie die Mutter zum Kind bekam die SG die Chance zum Anschlusstreffer. Kevin Demuth ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen und verwandelte sicher zum 2:1.

In der zweiten Hälfte wogte die Begegnung hin und her. Die besseren Chancen besaß ohne Frage die Spielgemeinschaft. Der Kapitän der Gäste, Tim Mulfinger, traf in der 55. Min. mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze die Oberkante der Rothwester Querlatte. Weitere Chancen vereitelte Rothwestens Zerberus Christoph Herbst mit teils spektakulären Paraden.

Sebastian Trabner klärt per Kopf, im Hintergrund Robert Omazic

Sebastian Trabner klärt per Kopf, im Hintergrund Robert Omazic

Aber auch die Defensive um Basti Trabner, Kevin Seeger, Robert Omazic, Maximilian Igel und Viktor Schan verbiss sich in den Gegner. Alle eben erwähnten waren aber in der 77. Minute machtlos. Nach einer Flanke von der rechten Angriffsseite kam im Nachschuss Lukas Ehlert an das Leder und drosch es vehement an Freund und Feind vorbei zum 2:2 in das Rothwester Tor. Bad Soden setzte danach alles auf eine Karte um den Sieg zu erringen und Rothwester Fans zitterten an der Außenlinie. Aber im Gegensatz zu den vergangenen Spielen belohnte sich die Elf von Coach Gerhard Siewert. Zunächst wurden einige Hochkaräter vor dem Gästetor verdaddelt – siehe Kristian Noja und Abu Al Omari – und bei den Gegenstößen ging ebenfalls ein Raunen durch die Zuschauerreihen ob des glücklichen Ausganges. Doch am Ende eines Spieles bleibt die Gewissheit: „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“ Gerhard Siewert hatte seine Truppe in der Schlussphase umgestellt und Kevin Seeger und Basti Trabner in die Offensive beordert. Diese Entscheidung sollte die Waage für die Platzherren ausschlagen lassen. Der Assist zum 3:2 kam in der Nachspielzeit von der linken Rothwester Angriffsseite durch Sebastian Trabner. Seine Flanke erreichte vor dem Tor den unermüdlich kämpfenden Alex George. Halb mit dem Kopf und halb mit der Schulter drückte er den Ball zum Siegtreffer neben den rechten Sodener Torpfosten.

Fazit: Allen an der Begegnung beteiligten Rothwester Spielern gebührt Hochachtung für die vorbildliche Einstellung von der ersten bis zur letzten Minute. In schwierigen Zeiten ruhte die Mannschaft in sich selbst und belohnte sich für einen tollen Kampf mit drei wichtigen Punkten gegen den Abstieg. Aber die Mission ist noch nicht erfüllt!OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Torschützen: 1:0 (11. Min.) Andi Geisler, 2:0 (19. Min.) Igor Losic, 2:1 (44. Min.) Strafstoßtor Kevin Demuth, 2:2 (77. Min.) Lukas Ehlert, 3:2 (90. Min.) Alexander George.

Vorschau:
Sonntag, 30.04.2017, 15.00 Uhr, Bad Emstal-Sand, Sportplatz „Oderstraße“:
SSV Sand – TSV Rothwesten