Rothwester Abschlussschwäche verhilft Hünfeld zum Sieg

TSV Rothwesten – SV Hünfeld 1:2 (0:1)

Gefühlte 80 % Ballbesitz durch die Heimelf, Torchancen zu Hauf und 2,5 Möglichkeiten für die Gäste – so in etwa kann man die Partie gegen Hünfeld in kurzen Worten beschreiben. Trotzdem stand am Ende das Ergebnis wie in Stein gemeißelt. Leidvoll mussten die Rothwester Spieler am eigenen Leib erfahren, dass nur Tore zählen. Wie das Ergebnis zu Stande kommt, ist in der Regel zweitrangig. Es war ein denkwürdiges Aufeinandertreffen zweier Mannschaften in der Verbandsliga, die zur Bundestagswahl nichts verschenken wollten, und ein trauriger Tag für die Demokratie in Deutschland. Heiß wie „Fritten Fett“ waren die Jungs von Coach Taylan Bilecen auf dieses Heimspiel. Ohne Respekt vor den Hünfeldern vertraute der Rothwester Übungsleiter auf die gleiche Elf wie im letzten Auswärtsspiel gegen Kaufungen. Bis zur 8. Spielminute klappte das auch alles, dann allerdings hatte unsere Defensive einen Blackout. Über die linke Seite trugen die Gäste einen Angriff vor und Kevin Krieger traf, gegen schlafmützig reagierende Rothwester, aus spitzem Winkel zum 1:0 für seine Elf. Dieser frühe Rückstand beeindruckte aber die Truppe von Taylan Bilecen in keinster Weise. Gegenseitig wurde sich gepuscht und Hünfeld in der eigenen Hälfte festgenagelt. Torchancen ergaben sich im Minutentakt. Igor Losic mit einem Heber auf das Tornetz nach Pass Kevin Seeger in der 21. Minute. Querpass auf den freistehenden Niko Eckhardt im Strafraum, der scheitert in der 24. Minute an der Fußspitze von Keeper Jonas Hosenfeld im Hünfelder Kasten. Kristian Noja per Kopf, knapp neben das Tor, nach Eckball Kevin Seeger in der 28. Minute. Vor der Halbzeit, 36. Minute,  erneut Niko Eckhardt nach einer flachen Hereingabe von Dennis Salioski. So war der Spielverlauf nach 45 Minuten auf den Kopf gestellt. Über eine  deutliche Führung der Platzherren hätten sich die Gäste nicht beschweren können.

Auch im zweiten Spielabschnitt kam von dem hoch gehandelten Favoriten für die Meisterschaft sehr wenig auf dem Weg in die Offensive. Rothwesten verstärkte die Bemühungen zum Ausgleich und wurde für ein laufstarkes und intensives Spiel in der 59. Minute belohnt. Eine Bogenlampe als Pass gelangte als Pass auf den wieselflinken Dennis Salioski. Technisch perfekt ließ er seine Gegenspieler auf der Strecke und verlud auch noch Hünfelds Torwart Hosenfeld. Gegen die Laufrichtung des Keepers, schob er den Ball zum 1:1 neben den linken Torpfosten. Nun wurde es neben und auf dem Platz emotional. Taylan Bilecen und seine Truppe witterten nun Morgenluft und wollten mehr. Angriff auf Angriff rollte in Richtung SV Tor, aber im entscheidenden Moment fehlte das Glück. Bestes Beispiel dafür: Igor Losic sprang, völlig freistehend, die Murmel über den Schlappen. Keiner in der Hünfelder Defensive hätte das Tor verhindern können – aber es sollte nicht sein. Der Funke des Spieles war auch schon längst auf die Rothwester Fans übergesprungen. Sie peitschten ihre Jungs nach vorn und fieberten mit, doch das Runde wollte trotz hochkarätiger Möglichkeiten nicht in das Hünfelder Eckige. In der Phase als Rothwesten alles nach vorn warf, die totale Ernüchterung. Ein langer Ball aus der Gästedefensive in Richtung Rothwester Tor. Sven Bambey erlief den weiten Schlag und sorgte mit einem Heber über Zerberus Max Annemüller hinweg zur 2:1 Führung des SV. Ein Tor wie ein Stich mit eiskaltem Messer direkt ins Herz der TSV Emotionen. Selbst nach diesem Nackenschlag gab sich unsere Mannschaft nicht auf. Neuzugang Ismet Ramadan über die rechte und Alex George über die linke Seite brachten die Angriffe vor das Tor des Gegners, doch fehlte weiter das Abschlussglück in der Spitze. Kristian Noja hätte zumindest noch einen Punkt retten können, doch in Rücklage, setzte er die Kugel kurz vor dem Abpfiff über die Hünfelder Kiste. Trotz Unterzahl, Dennis Salioski sah den roten Karton (77. Min.) vom schwachen Schiedsrichter Thomas Heckmann aus Marburg, versuchten 10 Rothwester bis zum Schlusspfiff der Verlängerung die Heimniederlage abzuwenden – leider vergeblich. Den Jungs kann man keinen Vorwurf machen sie haben alles gegeben. Wenn du kein Glück hast, kommt dann auch noch Pech dazu.

Torschützen: 0:1 (8. Min.)Kevin Krieger, 1:1 (59. Min.) Dennis Salioski, 1:2 (74. Min.) Sven Bambey

Aufgebot: Max Annemüller, Sebastian Trabner, Maximilian Igel, Dejan Bojic, Ullrich Siewert, Eltioni Pietri, Nikolaj Eckhardt, Igor Losic, Kristian Noja, Omar Bayoud, Dennis Salioski, Ismet Ramadan, Kevin Seeger, Linor Demaj, Pascal Gunkel, Dennis Alsfeld, Alexander George, ETW: Christoph Herbst.

Bilder vom Spiel:

       

Vorschau:
Sonntag, 01.10.2017: spielfrei
Dienstag, 03.10.2017,  „Tag der Deutschen Einheit“, 15.00 Uhr, Fuldatal – Rothwesten, Bergstadion:
TSV Rothwesten – SG Johannesberg