TSV Rothwesten – KSV Kessen Kassel II 1:0 (1:0)
Das war der Wunsch: Sechs Punkte im Bergstadion zu behalten. Doch dieses Wunschdenken in die Tat umzusetzen, erforderte von allen Rothwester Verbandsligaspielern eine gehörige Portion Konzentration. Dies hatte der Coach auch in seiner Besprechung vor dem Match von allen Beteiligten gefordert. Die Reserve der Hessen traten dann auch so auf, wie sich Rothwestens Übungsleiter das vorgestellt hatte. Technisch versiert, mit schnellem Umschaltspiel und brandgefährlich. Aber die Defensiv hatte den Gegner im Auge und ließ über die gesamte Spielzeit nur wenig zu. Die einzige klare Einschussmöglichkeit der Gäste verhinderte Ulli Siewert mit seiner Rettungstat auf der Torlinie. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:0 für die Heimelf. Bis dahin sorgten Rothwester Abwehrspezialisten für die Gefahr vor dem KSV Tor. Zunächst war das der aufgerückte Maximilian Igel in der 8. Minute mit einem Strich links neben dem Pfosten. In der 16. Minute hatte Dejan Bojic die Faxen dicke. Nachdem sich zunächst zwei Hessen im Mittelfeld über den Haufen gerannt hatten und sich bei der anschließenden Großchance durch den TSV zwei Angreifer behinderten, langte er einfach mal aus der Distanz zu. Nach vorne geprescht und die Gunst der Stunde genutzt. Mit Wucht nagelte er den Ball aus gut 20 Metern Entfernung direkt in den Winkel des KSV Tores. Wenn`s einer gefilmt hat, das Tor des Monates „Oktober“ in der ARD Sportschau.
Die Junglöwen wurden nun bissig und versuchten durch Nickligkeiten der Heimelf den Schneid abzukaufen. Schiedsrichter Rene Gimmler aus Salzkotten (NRW) zitierte beide Kapitäne zu sich und versuchte dem beinharten Spiel ein Ende zu bereiten. Doch bis zum Halbzeitpfiff blieb die hitzige, angespannte Atmosphäre zwischen beiden Parteien bestehen.
Nach dem Pausentee beruhigte sich die Hektik etwas und die Begegnung sah wieder wie Fußballspiel aus. Pascal Gunkel und Ismet Ramadan wirbelten über die Flügel und versuchten mit ihren Flanken Abnehmer im gegnerischen Strafraum zu finden. Doch irgendwie waren es dann immer falsche Entscheidungen die vor dem Tor des Gegners getroffen wurden. Wenn ein Mitspieler freistand, wurde der Abschluss gesucht und wenn ein eigener Abschluss besser gewesen wäre, wurde der Nebenmann angespielt. Coach Taylan Bilecen haderte an der Seitenlinie mit der Chancenverwertung. Im Minutentakt wurden hochkarätige Einschussmöglichkeiten vergeigt. Auf Flanke von Dauerrenner Pascal Gunkel vergibt Niko „allein zu Haus“ Eckhardt in der 68. Minute frei vor dem Löwentor. Sekunden später donnerte ein Distanzhammer von Kevin „Klebe“ Seeger an die Querlatte. Ismet Ramadan scheitert an der vielbeinigen KSV Abwehr (75.). Löwen Keeper Niklas Neumann fischt dem durchgebrochenen Niko Eckhardt das Leder vom Fuß (88. Min.). Die Skala an Chancen könnte weiter fortgesetzt werden.
Selbst die Zuschauer an der Seitenlinie rauften sich die Haare ob dieser Nachlässigkeiten. Spannung im Spiel ja, aber bitte nicht wieder bis zur Schnappatmung.
Dejan Bojic hatte am Ende der Partie alles richtig gemacht – seinen Gegenspieler zur Verzweiflung getrieben und im entscheidenden Moment, stellvertretend für seine erfolglosen Mitspieler, den Siegtreffer erzielt. Frei nach dem Motto: „Wenn die Stürmer keine Tore schießen, müssen das eben die Verteidiger erledigen“.
Torschütze: 1:0 (16. Min.) Dejan Bojic
Aufgebot: Christoph Herbst, Sebastian Trabner, Maximilian Igel, Dejan Bojic, Ullrich Siewert, Eltioni Pietri, Kristian Noja, Ismet Ramadan, Kevin Seeger, Pascal Gunkel, Alexander George, Robert Omazic, Nikolaj Eckhardt, Lars Ruth, Natnael Haile, Pavo Susilovic, ETW: Max Annemüller.
Bilder vom Spiel:
